15. November 2020 von Inke Klabunde Kategorien: Haushalt & Wohnen
Du möchtest dein Zuhause mit Pflanzen in deinen eigenen Urban Jungle verwandeln? Wir zeigen dir, wie du deine Pflanzensammlung nachhaltig vergrößerst.
Mit Hilfe eines Kompasses oder eine Kompass-App kannst du überprüfen, in welche Himmelsrichtungen deine Fenster ausgerichtet sind. Denn das bestimmt auch, wie viel Licht hereinkommt. Hast du beispielsweise nur Nordfenster, eignen sich Pflanzen wie Sukkulenten, Wachspflanzen oder Bananenpalmen weniger für dieses Zimmer. Stattdessen fühlen sich Pflanzen wie Bogenhanf, Einblatt oder Monstera wohl.
Hier ein paar Beispiele für Pflanzen und die jeweiligen Fensterausrichtungen:
Vorsicht: wenn dein Fenster von Bäumen verdeckt wird oder Häuser gegenüber dir die Sonne nehmen, lässt sich nicht pauschal sagen, welche Pflanzen sich dort wohlfühlen. Möglicherweise fühlen sich an einem etwas dunkleren Südfenster auch Pflanzen wohl, die eher indirektes Licht oder Halbschatten mögen. Probiere es also aus und wenn du merkst, dass das Licht deiner Pflanze doch zu hell ist, stell sie vielleicht ein paar Meter entfernt vom Fenster.
Manche Pflanzen fühlen sich vielerorts wohl, aber wachsen dann unterschiedlich. Monsteras etwas bilden ihre Fenstrierungen, also die typischen Risse im Blatt, nur bei genug Licht aus. Sie wächst ohne Fenstrierungen aber auch bei weniger Licht.
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Neben dem Licht ist es auch wichtig, dass du die Luftfeuchtigkeit der jeweiligen Räume misst. Wenn du ein Tageslichtbad hast, durch dessen Fenster viel Licht hineinkommt, können dort tropische Pflanzen gedeihen. Denn durch das Kondenswasser beim Duschen oder Wäschewaschen erhöht sich dort die Luftfeuchtigkeit. Manche Pflanzen, wie etwa Korbmaranten, sind außerdem empfindlich für Zugluft. Auch das solltest du beachten, wenn du deine Pflanzen kaufst.
Allgemein gilt: Je mehr du die Pflanzen nach ihrem Standort aussuchst, desto besser. Denn so musst du keine teuren Geräte wie Luftbefeuchter dazukaufen, damit die Pflanzen überleben können. Informiere dich deshalb vor dem Kauf, welche Pflanze welche Bedürfnisse hat.
Für Anfänger*innen lohnt es sich, zunächst ein paar pflegeleichte Pflanzen zu kaufen. Über Kleinanzeigenportale vermeidest du lange Transportwege. So gibst du Pflanzen, die andere nicht mehr mögen, ein neues Zuhause. Deinen Urban Jungle kannst du dann Schritt für Schritt ausbauen.
Es müssen nicht unbedingt tropische Pflanzen für deinen Urban Jungle sein. Denn diese brauchen meist eine viel höhere Luftfeuchtigkeit, als in hiesigen Wohnzimmern herrscht. Luftbefeuchter verbrauchen viel Energie und Wasser um Feuchtigkeit zu generieren, außerdem musst du das Wasser regelmäßig wechseln und das Gerät säubern.
Wenn du ohne technische Geräte auskommen willst, dann vermeide anspruchsvolle Sorten wie Alokasien oder bestimmte Philodendren. Greife stattdessen zu Pflanzen, die du nur alle ein bis zwei Tage mit etwas Wasser besprühen musst und die auch mit niedriger Luftfeuchtigkeit auskommen. So etwa Grünlilien, Drachenbaumsorten oder Sukkulenten.
Die richtige Luftfeuchtigkeit in Räumen ist wichtig für Wohlbefinden und Gesundheit. Hier findest du heraus, welche Luftfeuchtigkeit für deine Wohnung…
Wenn du nicht auf bestimmte Pflanzen verzichten möchtest, die eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen, kannst du folgende Tipps ausprobieren:
Tipp: Terrarien und Vitrinen findest auch oft gebraucht. So musst du nichts neu kaufen uns sparst auch noch Geld. Mehr dazu hier:
In den warmen Jahreszeiten kommt viel mehr Licht in deine Wohnung als im Winter. Bedenke die anderen Lichtverhältnisse, bevor du dir eine neue Pflanze zulegst.
Vielleicht spielst du mit dem Gedanken, dir eine Pflanzenlampe für den Winter zu kaufen. So eine Lampe ist aber ein Elektrogerät, das du vielleicht nicht unbedingt brauchst und das mehrere Stunden am Tag Strom verbraucht. Du hast schon Pflanzen, die mehr Licht benötigen, als deine Wohnung ihnen bietet? Dann kannst du darauf achten, eine Lampe mit niedrigem Energieverbrauch für deinen Urban Jungle zu wählen.
Übrigens: Eine Tageslichtlampe ist als Pflanzenlampe nicht geeignet, da ihr das nötige UV-Licht fehlt, welches die Pflanzen zur Fotosynthese brauchen.
All diese Regeln treffen natürlich auch schon auf die Pflanzen zu, die du kaufst. Tropische Pflanzen zum Beispiel brauchen im Gewächshaus hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Für ihre Aufzucht wird also sehr viel Energie aufgewandt, was nicht besonders nachhaltig ist. Pflanzen mit geringeren Ansprüchen sind also sowohl in der Zucht, als auch in deinem Zuhause die nachhaltigste Wahl.
Dennoch gibt es auch ein paar regionale Zimmerpflanzen wie etwa das Alpenveilchen oder Heidekraut. Oftmals sind diese aber auch nicht unbedingt pflegeleichter, da dein Wohnzimmer eine ganze andere Klimazone darstellt als der natürliche Lebensraum des Alpenveilchens. Eventuell sind heimische Pflanzen auch einjährig oder saisonal und gehen nach einer gewissen Zeit ein. Ständig neue regionale Pflanzen zu kaufen ist dann auch nicht nachhaltiger.
Die Pflanzen, die bei uns im Wohnzimmer stehen, finden sich in der hiesigen Natur nur selten wieder. Bogenhanf, Efeutute und Co. fühlen sich im deutschen Klima eher unwohl. Zwar kannst du deine Sukkulenten, Grünlilien oder Kakteen im Sommer in den Garten oder auf den hellen Balkon stellen – nativ sind solche Pflanzen hier allerdings nicht.
Um deine Zimmerpflanzen für den Urban Jungle möglichst regional zu beziehen, kannst du sie aber aus regionalen Züchtungen kaufen. Neben Baumarktketten und Pflanzenläden gibt es in fast jeder Stadt auch regionale Gärtnereien mit eigenen Gewächshäusern und Aufzuchtstationen. Häufig kannst du dort auch junge Pflanzen kaufen und sie dann Zuhause aufziehen. Um sicherzugehen, dass die Pflanzen wirklich regional gezüchtet wurden, kannst du dort die Mitarbeiter*innen fragen.
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Mit dem richtigen Pflanzenzubehör kannst du deinen Urban Jungle nachhaltiger gestalten.
Der wohl nachhaltigste Weg, deinen Urban Jungle zu vergrößern, ist das Heranziehen von Ablegern. So kannst du aus einer Pflanze ganz einfach mehrere machen. Wie das gelingt, unterscheidet sich von Pflanzenart zu Pflanzenart. Rankende Pflanzen wie Efeutute, Monstera oder viele Philodendren vermehren sich über Luftwurzeln an den Blattknoten. Was aussieht wie eine kleine Knospe am Stängel deiner Pflanze, wird im Wasser schnell zu einer Wurzel heranwachsen. Sobald die Wurzel lang genug ist, kannst du den Ableger einpflanzen. Bei vielen anderen Pflanzen, wie etwa Pepperomia Arten, reicht es, ein Blatt mit Stängel in Wasser zu stellen und viele Sukkulenten lassen sich vermehren, indem du ein einzelnes Blatt auf die Erde legst. Nach kurzer Zeit werden an der Schnittstelle des Blattes Wurzeln wachsen und später kommen sogar kleine neue Blätter hinzu. Bei Aloe Vera oder Pilea kannst du auch einfach die kleinen Kindel abtrennen (das sind Ableger, die dicht an der Pflanze wachsen und aussehen, wie eine Miniaturversion der Pflanze)und neu einpflanzen.
Wie du dabei genau vorgehst, kannst du hier nachlesen:
Tipp: Um den Ableger heranzuziehen, reicht ein leeres Glas. Du kannst aber auch einen alten Joghurtbecher verwenden, in dessen Boden du vorsichtig ein paar Löcher stichst, damit überschüssiges Wasser austreten kann. Keine Sorge: Im Übertopf wird man den Joghurtbecher oder das Glas später nicht sehen.
Du kannst auch an neue Pflanzen kommen, indem du Ableger tauschst. Vielleicht haben deine Freund*innen ja auch Zimmerpflanzen? Oder du suchst online nach Gruppen, in denen Ableger getauscht werden.
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Schlagwörter: Gewusst wie Pflanzen