Prämie

2022-05-20 17:42:44 By : Mr. Robin Wang

Die Theatermacherin Buhle Ngaba aus Südafrika bezaubert mit ihrer Solo-Performance „Swan Song“.

Da wachsen einem Flügel – für Aufsteiger ist diese Wendung positiv besetzt. Die Südafrikanerin Buhle Ngaba lässt bei so einem starken Bild aber auch negative Assoziationen mitschwingen, bereits im Titel ihrer Solo-Performance: „Swan Song“ deutet bei Kunstwerken auf das Ende hin. Aber ist nicht auch von einem wunderbaren Märchen die Rede? Vom hässlichen Entlein, das verlacht wird, bis es sich als stolzer Schwan entpuppt? Vom Emanzipationsprozess wird erzählt. Und von Flügeln als Deformation, für die man sich schämt: Abstehende Schulterblätter nennt die Medizin Scapulae alatae.

All das und mehr brachte am Dienstag ein Gastspiel zu den Wiener Festwochen. In 50 Minuten entwickelt sich im Theater Nestroyhof Hamakom eine ganze Welt. Da braucht es nur wenige Requisiten – Tomatensuppen-Dosen wie bei Andy Warhol, ein Schminkspiegel, ein Stuhl mit weißen Schwanen-Flügeln darüber, eine Lampe wie für Höhlenforscher, ein Riesen-Screen, auf dem bald ein Wald, ein See davor und ein Schwan zu sehen sind. Dann noch einer, dann ganz viele.

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