Bei den Leuchtmitteln ist der Verbot der Halogen-Leuchtmittel zum 1. September 2018 der zweite große Schritt, nachdem die letzten "normalen" Glühfadenlampen bereits 2012 verboten wurden. Die Ironie dabei: Als es keine Glühbirnen mehr zu kaufen gab, sind die meisten Bürger auf die Halogen-Beleuchtung umgestiegen, die jetzt gebannt wird.
Denn damals machten die echten Energiesparlampen ein schreckliches Licht, zudem leuchteten sie erst nach merklicher Verzögerung hell auf. Die Giftstoffe, die in ihnen enthalten sind, führten auch nicht gerade dazu, dass die Energiewunder beliebter wurden.
Halogen-Birnen waren da eine willkommene Alternative. Sie wurden mit den gängigen Schraubgewinden produziert. Einfach reindrehen und schon hatte man das gewohnte Lichtbild.
Obendrein sparten die Halogen-Birnen auch noch Energie. Aber nicht genug. Eigentlich sollte der Bann aus Brüssel bereits 2016 eintreten, dann wurde eine Gnadenfrist bis September 2018 eingeräumt. Dann müssen mehr oder minder alle Halogenleuchtmittel aus den Läden verschwinden, die mit 220 Volt betrieben werden.
Nur mit den Gnadenfristen ist es so eine Sache. Nach wie vor ist es kein Problem, die verbotenen Birnen mit Glühfaden zu bestellen – fünf Jahre nach dem Verbot. Dazu muss man gar nicht auf Schlupflöcher verfallen, etwa wenn die Birnen als Spezialbeleuchtung für Bau und Bergwerke bezeichnet werden. Nostalgiker werden weiterhin versorgt. Und zwar sehr günstig: Zehn Osram Glühbirnen (60W, E27) kosten neun Euro inklusive Versand. Hundert Stück gibt es für 50 Euro – macht 50 Cent pro Birne.
Anzunehmen ist, dass man ähnlich leicht an Halogen-Birnen kommen wird. Ihr Vorteil: Sie machen nicht nur ein ähnliches Licht, sie sind auch kaum teurer als die Faden-Lampen. Ab 65 Cent pro Birne ist man dabei.
Wer legal auf LED umsteigen will, muss einen zehn Mal höheren Preis bezahlen – dafür spart er aber auch deutlich mehr Strom. Zumindest wenn er die Energie-Sparvarianten wählt.
Doch auch die Lichtqualität hat sich bei der LED-Technik gebessert. Dadurch wurden die LED-Leuchtmittel beliebter. Nur sparen sie dann weniger Strom. Seit Jahren gibt es sogar Modelle, die ein noch wärmeres und weicheres Licht als die alten Glühfadenlampen von sich geben.
Diese gemütlichen Lichtquellen sind zwar nicht billig – neun Euro kostet eine Birne – sie sind dafür sehr gefragt. Ganze Restaurants werden mit Hunderten von Birnen mit Edison-Effekt ausgeleuchtet.
Das einzige Problem: Die Dinger verbrauchen sehr viel Strom. Mit 40 Watt Leistungsaufnahme produzieren sie weniger Helligkeit als ein Teelicht – also deutlich weniger als eine Fadenlampe.
Das machen sie dann aber total EU-konform.
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