In Felsberg wird nach dem seltenen Wiesen-Gelbstern gesucht - FM1Today

2022-04-22 17:45:06 By : Mr. Paul Hu

«Die Art ist vom Aussterben bedroht und hat die höchste Priorität im Artenschutzprogramm», sagt Marylaure De La Harpe, Biologin beim Amt für Natur und Umwelt in Graubünden. Die Zwiebelpflanze blüht im Frühjahr, meist im April, und kann bis zu 20 Zentimeter hoch wachsen. Die Pflanze besitzt sechs goldgelbe bis grüngelbliche Blütenblätter, die leicht stumpf auslaufen.

Warum der Wiesen-Gelbstern so bedroht ist, hat zwei Gründe. «Biologisch gesehen verbreitet sich die Pflanze schlecht wegen der Bestäubung und weil sie wenig Samen produziert. Die zweite Bedrohung ist der Mensch», so De La Harpe. Die starke Bebauung und der Verlust von Grünflächen sei für die Art das grösste Probem.

Das Amt für Natur und Umwelt Graubünden und Infoflora suchen nach dem Wiesen-Gelbstern. Neben einzelnen Orten in Schaffhausen, Zürich und Aargau ist auch Felsberg als einziger Ort im Kanton Graubünden ein Fundort des Wiesen-Gelbsterns.

Wer die Pflanzenart bei einem Spaziergang oder bei sich zu Hause im Garten entdeckt, wird gebeten, dies zu melden. Ebenfalls suchen Botanik-Experten am 6. April in Felsberg nach dem Wiesen-Gelbstern. «So können wir herausfinden, wo die Pflanze noch wächst und wie viele Exemplare noch existieren», so De La Harpe. Ausserdem werden einige Pflanzenknöllchen in den botanischen Garten nach Zürich gebracht, wo sie vermehrt werden.

Der Aufruf hat bereits Wirkung gezeigt. «Die Leute helfen uns, die vom Aussterben bedrohte Art zu finden. Wir haben die Hoffnung schon fast aufgegeben, deshalb ist es umso erfreulicher, jetzt schon mehrere neue Standorte gefunden zu haben», sagt De La Harpe.

Neben dem Wiesen-Gelbstern wird auch nach weiteren Arten gesucht. «Insgesamt haben wir etwa 200 gefährdete Arten im Kanton, 40 davon mit höchster Priorität», sagt De La Harpe. Dieses Jahr wird im Artenförderungsprogramm nach 23 bedrohten Arten mit Nationalpriorität gesucht. «Wenn diese Populationen weg sind, kommen sie nie wieder», so De La Harpe – eine wichtige Aufgabe also, um die Biodiversität in der Schweiz zu erhalten und schützen.