Hydroponik: Bauen wir so in Zukunft unser Gemüse an?

2022-05-13 17:45:40 By : Ms. Emma Liao

Von Franka Kruse-Gering | 12. Mai 2022, 17:36 Uhr

Klimawandel, Überbevölkerung, Nahrungsmittelknappheit – der Anbau von Obst und Gemüse wird sich in Zukunft anders gestalten. Anbauflächen auf der Welt sind rar, und so muss es zu einem Umdenken kommen. Die Lösung des Ganzen könnte die sogenannte Hydroponik sein. Gemüseanbau ist damit auch auf kleiner Fläche möglich. Was steckt dahinter?

Die Urbanisierung schreitet stetig voran, die Menschen zieht es in die Ballungsräume. Doch wie sollen sie zukünftig ernährt werden? Hier kommt das Konzept der Hydroponik ins Spiel. Dabei geht es um Anbau ganz ohne Erde, die Nutzung leerstehender Gebäude und kürzere Transportwege zum Verbraucher. Das sind zwei Fliegen mit einer Klappe, da durch die kurzen Wege weniger CO2 ausgestoßen wird.  

Kurz gesagt geht es beim Konzept der Hydroponik um den Anbau von Pflanzen ohne Erde. Die Hydroponik besteht dabei aus vier Teilen:

Die Grundidee besteht darin, Anbau überall möglich zu machen. Erde gibt es bei der Hydroponik nicht. Die Wurzeln der jeweiligen Pflanze hängen lediglich im Wasser. Dieses Wasser ist mit allem angereichert, was die Pflanzen zum optimalen Wachstum benötigen. Mit der richtigen Portion Licht und der passenden Temperatur sprießen die Pflanzen. Außerdem können Hydroponik-Systeme vertikal genutzt werden und somit viel Platz beim Anbau sparen und ertragreicher produzieren.

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Mit dieser Pflanzmethode wurde das Rad nicht neu erfunden. Die Hydroponik reicht bis in das Jahr 600 v. Chr. zurück – zu den Hängenden Gärten von Babylon. Schon damals war man sich der praktischen und platzsparenden Möglichkeit des Gärtnerns bewusst. Heute nutzt man sie für Konzepte wie Indoor-Gardening oder Urban-Farming.

Die Hydroponik ermöglicht es, überall auf der Welt Anbau zu betreiben. Man ist nicht mehr auf landwirtschaftliche Flächen angewiesen. Äußere Einflüsse können bei Indoor-Systemen weitgehend ausgeblendet werden. Im tiefsten Winter können wir frische Erdbeeren essen, die sogar nach Erdbeeren schmecken.

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Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn es bei dem Konzept nur Vorteile gäbe. So traumhaft die Hydroponik auch klingen mag – es gibt einiges zu beachten.