Pflanzen mit hängenden Trieben legen in der Wohnung einen lässigen Auftritt hin. Wir stellen die schönsten Arten vor und geben Tipps zur Inszenierung und Pflege.
Hängepflanzen wie die Efeutute eignen sich hervorragend für Blumenampeln im Zimmer
Bei Hängepflanzen wallen die Triebe elegant über den Topfrand – je nach Wuchsstärke bis zum Boden herab. Besonders leicht lassen sich die Zimmerpflanzen in hohen Gefäßen pflegen. Aber auch in Blumenampeln machen hängende Pflanzen eine gute Figur.
Hängepflanzen wie Kolumnee (Columnea), Wachsblume (Hoya) und Klimme (Cissus) eignen sich bestens zur natürlichen Dekoration in der Wohnung. Aber auch Kakteen wie der Korallen-, Schlangen- oder Binsenkaktus schmücken Räume sehr schön mit ihren hängenden Trieben. Leuchterblume, Grünlilie und Frauenhaarfarn sind weitere beliebte hängende Arten. Einige wachsen sehr schnell, sodass man bald das Pflanzgefäß nicht mehr sieht: Dann hilft nur ein Rückschnitt – dieser regt außerdem die Verzweigung an.
Hängepflanzen wie Rhipsalis fühlen sich freistehend auf Säulen oder Hockern besonders wohl
Für eine moderne Einrichtung werden Zimmerpflanzen wieder zum unverzichtbaren Gestaltungselement. Aber wie setzt man den Dschungel-Look am besten um? Welche Pflanzen eignen sich als grüne Mitbewohner und wohin gehen die Trends in den kommenden Jahren? Über diese und weitere Fragen spricht Karina Dinser-Nennstiel in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen" mit Igor Josifovic, Mitbegründer der "Urban Jungle Bloggers“. Der Design-Profi und Buchautor hat viele Tipps zu Gestaltung, Pflege und Trends rund um den Urban Jungle. Hören Sie direkt kostenlos rein!
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Die Efeutute (Epipremnum pinnatum) ist ein pflegeleichter Klassiker unter den Hänge- und Ampelpflanzen. Die immergrüne Zimmerpflanze liebt ganzjährig einen warmen Platz bei 20 Grad Celsius. Im Winter sollte die Temperatur nicht unter 16 Grad Celsius sinken. Halten Sie das Substrat stets leicht feucht und versorgen Sie die Efeutute in der Wachstumsphase etwa alle ein bis zwei Wochen mit Dünger. Der Kletter-Philodendron (Philodendron scandens) wird gerne an einem Moosstab emporgeleitet. Dabei kann er auch als Hängepflanze, zum Beispiel in einer Blumenampel oder erhöht auf einem Schrank oder Regal, kultiviert werden. Ideal ist ein warmer, heller bis halbschattiger Platz im Zimmer. Im Winter kann der Philodendron etwas kühler stehen.
Der Korallenkaktus (Rhipsalis cassutha) schmückt sich mit dünnen, reich verzweigten Trieben. Da die Blattschmuckpflanze fürs Zimmer die Mittagssonne nicht mag, ist ein halbschattiger Platz ideal. Die Temperatur sollte ganzjährig 20 Grad Celsius oder mehr betragen. Was das Wässern und Düngen betrifft, ist der Korallenkaktus sehr pflegeleicht: Er braucht einmal pro Woche Wasser, und es reicht völlig aus, ihn einmal pro Monat zu düngen, im Winter noch seltener. Ein Umtopfen der Zimmerpflanze ist ebenfalls selten notwendig. Die Schamblume (Aeschynanthus speciosus) öffnet im Sommer exotische Blüten. Platzieren Sie die Hängepflanze hell, aber nicht sonnig bei 20 bis 25 Grad Celsius. Im Winter sollte man sie vier bis fünf Wochen bei 15 bis 18 Grad Celsius fast trocken halten, um die Blütenbildung anzuregen. Da die Schamblume verdickte Blätter besitzt, die Wasser speichern können, muss sie nur sparsam gegossen werden. Lassen Sie die Pflanze aber nicht austrocknen. Alle zwei bis drei Wochen von März bis August sollte man sie schwach dosiert düngen. Vermehren können Sie die Schamblume durch Kopfstecklinge im Frühsommer bei circa 24 Grad Bodenwärme.
Mit seinem bogig überhängenden Wuchs lässt sich auch der Geweihfarn (Platycerium bifurcatum) wunderbar als Hänge- oder Ampelpflanze kultivieren. Der Farn steht gern hell bis halbschattig, mag aber keine direkte Sonne. Temperaturen um 20 Grad und wärmer sind optimal, unter 16 Grad Celsius sollte das Thermometer nicht fallen. Der Wurzelballen darf nicht austrocknen. Statt zu gießen, taucht man die ganze Pflanze einmal wöchentlich in kalkarmes, zimmerwarmes Wasser. Reichern Sie das Tauchbad von April bis August alle drei Wochen leicht mit Dünger an.
Die Leuchterblume (Ceropegia woodii) mag helle Standorte. Den Sommer verbringt die Hängepflanze auch gerne draußen auf dem Balkon oder im Garten. Von Oktober bis Februar steht sie am besten kühl, jedoch nicht bei weniger als zehn Grad Celsius. Von April bis September wird sie mäßig gegossen, Staunässe sollte man vermeiden. Von Oktober bis März sollte man sie sehr sparsam gießen. Grünlilien (Chlorophytum comosum) bevorzugen helle Standorte, wachsen aber eigentlich überall. Den Sommer verbringen die Zimmerpflanzen auch gerne im Freien. Im Winter sollte die Temperatur nicht unter zehn Grad Celsius sinken. Die Pflanzen bilden einen dichten Blattschopf, aus dem lange herabhängende Blütentriebe herauswachsen. Kurz nach der Blüte entstehen daran büschelweise neue Ableger. Diese müssen Sie nur noch abtrennen und einpflanzen, um die Grünlilien zu vermehren. Von Frühling bis Spätsommer kann man die Zimmerpflanzen reichlich gießen, staunass sollten sie allerdings nicht stehen. Im Winter gießt man sparsamer. Von März bis August düngen Sie die Pflanzen am besten alle zwei Wochen. Der Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum) mit seinen wedelartigen Fiederblättchen braucht als Hängepflanze einen halbschattigen bis schattigen Standort. Die Zimmertemperatur sollte etwa 22 Grad Celsius betragen. Lassen Sie den Wurzelballen nie ganz austrocknen, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Mit Wasser einsprühen sollten Sie den Farn nicht. Düngen empfiehlt sich nur im Sommer, und zwar alle 14 Tage mit kalkfreiem Blumendünger in halber Konzentration. Umtopfen ist nur alle zwei Jahre nötig – Frauenhaarfarne gedeihen auf beengtem Raum.
Den Gewöhnlichen Efeu (Hedera helix) kennen viele als Kletterpflanze für den Garten. Dabei sind seine Blätter auch im Haus ein schöner Blickfang. Eine beliebte Sorte ist der Zimmerefeu ‘Chicago’. Der Standort für den Efeu sollte hell, aber absonnig sein. Als Erde genügt der Zimmerpflanze handelsübliche, lockere Blumenerde. Die Kannenpflanze (Nepenthes) ist eine tropische fleischfressende Pflanze. Viele der im Handel erhältlichen Nepenthes sind Hybriden, die starkwüchsiger und robuster sind als die reinen Arten und auch unter Raumbedingungen gedeihen können. Die Kannenpflanze sollte regelmäßig mit nicht zu kaltem Wasser besprüht werden – so wird die Luftfeuchtigkeit etwas erhöht. Gieß- und Sprühwasser sollten möglichst kalkfrei sein. Die Kannenpflanze mag es besonders, wenn sie während der Zeit von Frühjahr bis in den Herbst regelmäßig (alle zwei Wochen) gedüngt wird. Weitere schöne Hängepflanzen für Ihr Zuhause finden Sie in unserer Bildergalerie:
Der Binsenkaktus (Rhipsalis baccifera) ist auch als Korallenkaktus, Rutenkaktus und Peitschenkaktus bekannt. Er bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung durch die Mittagssonne. Der Binsenkaktus ist eine Tropenpflanze und bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit, daher sollten Sie ihn regelmäßig mit Wasser besprühen. Staunässe mögen die Wurzeln gar nicht. Es genügt, die Pflanze einmal pro Woche zu gießen, in heißen Sommern zweimal
Goldbart (Callisia fragrans) stellt nur wenige Ansprüche, was Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Boden, Dünger und Standort angeht. Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius im Sommer und minimal zehn Grad Celsius im Winter sind für die Pflanze angenehm. Direkte Sonneneinstrahlung mag sie nicht. Man sollte sie sparsam gießen und düngen
Die Wachsblume (Hoya), auch Porzellanblume genannt, wünscht sich einen hellen, aber nicht sonnigen Standort. Im Sommer sind Temperaturen zwischen 18 bis 23 Grad Celsius ideal, im Winter 14 bis 18 Grad Celsius. Wachsblumen möchten regelmäßig, aber nur mäßig gegossen werden. Der Ballen sollte nie trocken, aber auch nicht tropfnass sein. Im Winter nur so viel gießen, dass die Erde nicht gänzlich austrocknet. Die Pflanze lässt sich einfach vermehren: Ranken zunächst an der Mutterpflanze belassen und in einem zweiten Topf absenken. Nach dem Anwachsen kann man sie trennen
Die Pfeilwurz (Maranta) sollte im Halbschatten stehen. Besprühen Sie die Blätter bei trockener Luft regelmäßig. Die Temperatur sollte auch im Winter nicht unter 18 Grad Celsius fallen. Gleichmäßig mit zimmerwarmem, kalkarmem Wasser gießen, in der Ruhezeit von September bis Februar sparsamer gießen. Von März bis September sollte man ihr alle zwei Wochen geringe Mengen Grünpflanzendünger mit dem Gießwasser zuführen, im Winter jedoch nicht düngen. Topfen Sie junge Pflanzen jährlich im Frühjahr in durchlässige Erde mit niedrigem pH-Wert (zum Beispiel Rhododendronerde) um
Der Zwergpfeffer (Peperomia) steht am besten hell bis halbschattig ohne direkte Sonne. Die Raumtemperatur sollte auch im Winter nicht unter 18 Grad Celsius fallen. Halten Sie den Wurzelballen nur mäßig feucht und vermeiden Sie Staunässe. Die Pflanzen sollte man öfter mit Wasser besprühen. Im Frühjahr und Sommer alle drei bis vier Wochen schwach dosiert düngen. Peperomien sind recht einfach durch Kopf- oder Blattstecklinge zu vermehren. Nach etwa sechs Wochen zeigen sich die ersten Wurzeln. Bei Bedarf im März oder April umtopfen
Der Schlangenkaktus (Aporocactus flagelliformis) möchte im Sommer im Halbschatten stehen, im Winter schätzt er einen hellen und mäßig warmen Platz bei 13 bis 18 Grad Celsius. Der Schlangenkaktus liebt es mäßig feucht, aber nie nass. Im Winter sollte man ihn sparsamer gießen, aber nicht durchtrocknen lassen. Höchstens einmal pro Monat benötigt er Kakteendünger. Im Februar können Sie ihn in Kakteenerde oder mit grobem Sand gemischte Blumenerde umtopfen. Im Sommer lässt er sich durch Triebstecklinge vermehren
Die Dreimasterblume (Tradescantia) gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte nährstoffreich sein und feucht bis nass gehalten werden. Wird die Pflanze nach der Blüte zurückgeschnitten, bilden sich schnell neue Blüten. Eine Vermehrung ist durch Teilung oder Aussaat möglich
Der Rutenkaktus (Rhipsalis pilocarpa) bevorzugt einen hellen und warmen Standort. Im Sommer steht er auch gern im Freien, dann aber geschützt vor der Mittagssonne. Wie alle Kakteen ist auch der Rutenkaktus genügsam: Es reicht aus, ihn einmal pro Woche zu gießen. Düngen Sie die Pflanze zwischen Februar und Juli mit normalem Kakteendünger. Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge
Hängepflanzen sind besonders praktisch, wenn Sie nur wenige Fensterbänke zur Verfügung haben. Denn am wohlsten fühlen sie sich ohnehin freistehend auf Säulen oder Hockern, oder auch auf Regalen an der Wand. Grundsätzlich sollten Sie natürlich darauf achten, dass die Pflanzen einen festen Stand haben. Wählen Sie daher am besten Säulen und Hocker mit breiten Füßen – diese lassen sich nicht so leicht umstoßen. Oder Sie entscheiden sich für ein Hängegefäß, das an der Wand angebracht wird. Diese Gefäße gibt es in den verschiedensten Materialien und Formen: Ob in Tütenform aus Weidengeflecht, Keramik oder als Metallkorb – die Gefäße können Sie Ihrem Wohnstil entsprechend wählen. Achten Sie bei Metallkörben darauf, diese wasserdicht auszukleiden oder stellen Sie die Hängepflanze im geschlossenen Pflanztopf hinein. Blumenampeln werden gewöhnlich mit Haken an Seilen oder Ketten befestigt. So präsentieren sie sich in Augenhöhe und können als Raumteiler eingesetzt werden. Besonders beliebt sind auch Makramee-Blumenampeln, bei denen künstlerisch geknüpfte Garne die Übertöpfe halten.
Hauswurz ist ein sehr genügsames Gewächs. Deshalb eignet er sich wunderbar für außergewöhnliche Dekorationen. Credit: MSG
Pflanzen mit hängenden Trieben sind oft etwas knifflig zu pflegen, da beim Gießen leicht etwas daneben tropft. Um Tropfwasser zu vermeiden, stellt man sie am besten in schmuckvolle Übertöpfe. Da Ampelgefäße keine Abzuglöcher im Boden haben, sollten Sie vor dem Bepflanzen eine Drainageschicht zum Beispiel aus Kies einfüllen. Gießen Sie lieber häufig und wenig, um Dauernässe und Wurzelfäule zu vermeiden. Unglasierte Gefäße verdunsten über die Wände Wasser, was vorteilhaft ist. Bei sehr schwer zu gießenden Hängepflanzen helfen Eiswürfel: Das Tauwasser sickert langsam in die Erde ein und tropft nicht auf den Boden.
Wem die Triebe der Hängepflanzen zu lang werden, der kann sie einfach einkürzen – und so einen dichteren Wuchs anregen. Unter den Rank- und Hängegewächsen sind Leuchterblumen sehr genügsam. Sie legen Speicherknollen an und helfen sich so über Trockenzeiten hinweg. Auch Efeututen verzeihen längere Gießintervalle, sind also ideal für alle, die öfter verreisen. Der Nährstoffbedarf hält sich meist in Grenzen: Leuchterblumen brauchen nur alle vier Wochen eine Gabe Grünpflanzendünger. Drahtwein, Efeutute und Dreimasterblume etwa alle zwei Wochen.
In unserem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einem Seil in nur wenigen Handgriffen eine Blumenampel selber machen.
In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie eine Blumenampel in 5 Schritten ganz leicht selber machen. Credit: MSG/ MSG/ALEXANDER BUGGISCH
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