Birnen sind eine süsse Versuchung und machen sowohl Desserts als auch herzhafte Gerichte zu einem Highlight. Trotz des relativ hohen Zuckergehalts können Birnen bei Diabetes hilfreich sein und zur Gesundheit von Darm, Magen und Haut beitragen.
Im Volksmund heisst es, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen soll. Und doch haben die beiden Früchte einiges gemeinsam. In beiden Fällen handelt sich um Kernobstgewächse, die zur Familie der Rosengewächse gehören. Sie wachsen an Bäumen, erstrahlen in denselben Farbtönen – von blassgelb über grün bis hin zu feuerrot, können samt Schale gegessen werden und so manche Birne ist sogar rund wie ein Apfel.
Im Allgemeinen jedoch wird zwischen den länglich geformten Flaschenbirnen, den unregelmässig geformten Apothekerbirnen und den rundlichen Bergamottbirnen unterschieden.
Wenn man in eine der beiden Früchte hineinbeisst, merkt man sofort, womit man es zu tun hat. Denn Birnen haben ein feineres Aroma und schmecken aufgrund des geringeren Säuregehalts süsser. Zudem hat ihr Fruchtfleisch eine ganz andere Konsistenz. Dies beruht darauf, dass im Fruchtfleisch der Birne Steinzellen verteilt sind, während sich diese beim Apfel nur im Kerngehäuse befinden.
Es gibt etwa 28 Birnenarten und mehr als 5.000 Sorten.
Birnen sind uralte Früchte, die bereits in der prähistorischen Zeit gern verspeist wurden. Laut Studien ( 3 ) an der Nanjing Agricultural University stammt die Birne ursprünglich aus dem Südwesten Chinas, von wo aus sie sich ihren Weg nach Zentral- und Westasien und schliesslich bis nach Europa bahnte.
Da die Zucht in Asien und Europa ganz unabhängig voneinander stattgefunden hat, unterscheidet man zwischen asiatischen und europäischen Birnen. Unsere Kulturbirne (Pyrus communis L.) ist bereits in der Steinzeit aus diversen Wildarten entstanden.
Die Wildbirne – die auch Holzbirne genannt wird – ist von Westeuropa bis zum Kaukasus auch heute noch in Gebirgs- und Auenwäldern anzutreffen.
Die Nashi-Birne ist kugelrund und sieht aus wie ein Apfel. Sie wird auch als Chinesische oder Japanische Birne bezeichnet und zählt zu den asiatischen Birnen. Es handelt sich hierbei also keineswegs um eine Sorte unserer Kulturbirne, sondern um eine eigenständische Birnenart.
Die Nashi stammt ursprünglich aus China und ist heute in ganz Ostasien weit verbreitet. Allein in Japan gibt es mehr als 1.200 Sorten. Das japanische Wort "Nashi" bedeutet im Übrigen nichts anderes als "Birne". Seit einigen Jahren wird die Nashi-Birne auch in europäischen Ländern wie Deutschland und Italien angebaut.
Im alten China war der Birnbaum ein Symbol für ewiges Lebens und die alten Griechen haben den Kultbaum als Göttergabe in den Mythen verewigt. Die alten Römer befassten sich hingegen bereits intensiv mit der Züchtung. Der Gelehrte Plinius der Ältere erwähnte beispielsweise bereits 38 Birnensorten.
Im Mittelalter war der Birnbaum ein gern gesehener Gast in den Klostergärten und die Adeligen erfreuten sich an den edlen Früchten. Ausserdem diente er als Liebesorakel: Während die Jünglinge den Apfelbaum befragten, suchten junge Mädchen beim Birnbaum um Rat. Der Barock war für die Kulturbirne – insbesondere in Frankreich – ein goldenes Zeitalter: Es entstanden hunderte neue Sorten.
Im Gegensatz zu den Kulturbirnen wurden die wilden Birnbäume lange zwiespältig betrachtet. Sie galten als Wohnstätten von Drachen, Dämonen und Hexen, wurden aber auch als Heilpflanzen angesehen. So wurde Birnbaumblütentee bei Nierenbeckenentzündungen und Birnenhonig bei Kopfschmerzen angewandt. Birnensaft diente hingegen als Kur zur Entgiftung des Körpers.
Birnensorten werden je nach Verwendung drei Gruppen zugeordnet:
Birnen enthalten wenig Fett und Eiweiss, sind aber reich an Kohlenhydraten und weisen einen mittelhohen Zuckergehalt auf. Pro 100 Gramm enthalten frische Birnen:
Im folgendem PDF finden Sie die Zusammenstellung der Nährwerte der Birnen.
In Hinblick auf der Kaloriengehalt liegen Birnen und Äpfel gleichauf. Beide Früchte haben pro 100 Gramm Frucht 52 Kilokalorien (kcal).
Im Vergleich zu anderen Obstarten gehören Birnen gewiss nicht zu den Vitaminbomben. Wenn Sie eine grosse Birne oder zwei kleinere Birnen mit einem Gesamtgewicht von 200 Gramm essen, können Sie den Tagesbedarf an Vitamin C zu etwa 10 Prozent decken. Bei derselben Menge Orangen wären es annähernd 100 Prozent.
In dieser Tabelle finden Sie den Vitamingehalt frischer Birnen pro 100 g.
Der Prozentwert gibt an, zu wieviel Prozent 100 g frische Birnen den Tagesbedarf des jeweiligen Vitamins decken können.
Der Mineralstoffgehalt von Birnen ist nicht gerade atemberaubend, lediglich der Kupfergehalt sticht ein wenig hervor. Eine 200 Gramm schwere Birne hilft Ihnen immerhin, den täglichen Kupferbedarf zu 14,5 Prozent zu decken. Das Spurenelement ist wichtig für die Bildung von Bindegewebe sowie Blut und die Funktion des Nervensystems.
In dieser Tabelle finden Sie den Mineralstoffgehalt frischer Birnen pro 100 g.
Der Prozentwert gibt an, zu wieviel Prozent 100 g frische Birnen den Tagesbedarf des jeweiligen Mineralstoffs decken können.
100 Gramm Birnen haben eine geringe Glykämische Last (GL) von 4,7 (Werte unter 10 gelten als niedrig). Die Früchte haben deshalb nur einen geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und die Ausschüttung von Insulin.
Im Vergleich dazu liegt die Glykämische Last von beispielsweise 100 Gramm Weissbrot bei 38,8. Dies zeigt ganz klar, warum Sie als Snack für zwischendurch anstelle z. B. eines Brötchens besser ein Stück Obst essen könnten.
Sowohl bei Low Carb als auch bei der ketogenen Ernährung wird die Kohlenhydratzufuhr reduziert. Der Unterschied der beiden Ernährungsformen liegt darin: Bei Low Carb sollten zwischen 50 und 130 Gramm Kohlenhydrate pro Tag verzehrt werden und bei der ketogenen Diät maximal 50 oder auch nur 30 Gramm.
Wenn 100 Gramm Birne bereits 15 Gramm Kohlenhydrate liefern, können Sie sich selbst ausrechnen, dass Sie bei den Low-Carb-Ernährungsformen nicht sehr viele Birnen essen können, bei der ketogenen Ernährung am besten gar nicht.
Obwohl der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen der Birne nicht besonders hoch ist, gilt sie als sehr gesundes Obst. In ihr stecken nämlich jede Menge sekundäre Pflanzenstoffe, die sich in vielfacher Weise positiv auf die Gesundheit auswirken. Laut einer Studie ( 2 ) aus dem Jahr 2019 zählen dazu vordergründig:
An der University of Minnesota wurde ein Review (14) erstellt, das alle medizinischen Birnen-Artikel umfasst, die vom Jahr 1970 bis zum Jahr 2015 in den Datenbanken PubMed and Agricola veröffentlicht wurden. Dabei wurde festgestellt, dass die Birne lange ein Stiefkind der Forschung war. Oft wurde sie einfach mit Äpfeln in einen Topf geworfen, da sich die beiden Früchte in Bezug auf die Komposition der Inhaltsstoffe ziemlich ähnlich sind.
Nichtsdestotrotz steht fest, dass Birnen viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die eine starke antioxidative Wirkung haben. Zudem gibt es erste Hinweise, dass Birnen vor Magen-Darm-Geschwüren schützen und den Fettstoffwechsel fördern.
So wie es auch bei Äpfeln der Fall ist, ziehen viele Menschen es vor, Birnen zu schälen und nur das saftige Fruchtfleisch zu essen. Über Geschmack lässt sich zwar nicht streiten, doch die diesbezüglichen Auswirkungen auf die Gesundheit lassen sich nicht von der Hand weisen. Im Jahr 2017 haben französische Forscher (9) die Schale und das Fruchtfleisch von 19 Birnensorten analysiert.
Der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen (phenolischen Verbindungen) schwankte dabei pro Kilogramm Birnen zwischen 0,1 und 8,6 Gramm im Fruchtfleisch und zwischen 1,6 und 40,4 Gramm in der Schale. Birnen zu schälen ist demnach nicht zu empfehlen, da die Schale sogar eine bessere Quelle für sekundäre Pflanzenstoffe darstellt als das Fruchtfleisch.
Wie die vorangegangene Studie (9) gezeigt hat, ist der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen in der Schale und im Fruchtfleisch von Birnen sortenabhängig. Unter den 19 untersuchten Birnensorten fanden sich 8 Tafelbirnen aus Tunesien, 8 europäische Tafelbirnen und 3 französische Mostbirnen.
In der Sorte Plant De Blanc fanden sich am meisten sekundäre Pflanzenstoffe im Fruchtfleisch, während in puncto Schale die Sorte Arbi Chiheb als Sieger hervorging. Ausserdem wiesen die französischen und tunesischen Birnensorten einen höheren Gehalt an oligomeren Procyanidinen (OPC) auf.
OPC können u. a. die positiven Wirkungen von Vitamin A, C und E verstärken sowie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs hilfreich sein. Meist sieht man einer Birne die Inhaltsstoffe natürlich nicht an. Es zahlt sich demnach nicht nur in Hinblick auf den Geschmack aus, bei der Sortenauswahl Vielfalt walten zu lassen.
Birnen wie die Rote Williams Christ und die Schweizer Wasserbirne haben eine rote Schale. In diesem Fall erkennt man die sekundären Pflanzenstoffe an der Färbung. Es handelt sich um Anthocyane. Die roten, violetten oder blauen Farbstoffe gehören zur Gruppe der phenolischen Verbindungen – genauer gesagt zu den Flavonoiden – und zeichnen sich durch ihre starke antioxidative Wirkung aus.
Im Rahmen einer Studie (17) an der University of East Anglia mit 2.375 Probanden wurde untersucht, inwiefern sich diverse Flavonoide auf Entzündungen auswirken. Die Anthocyane schnitten dabei am besten ab. Die Forscher kamen zum Schluss, dass sich ein regelmässiger Genuss von Birnen, Äpfeln, Erdbeeren und roten Trauben positiv auf die Entzündungswerte auswirkt und somit das Risiko für chronische Erkrankungen mindert.
Lange wurde Menschen mit Diabetes Typ 2 von Obst abgeraten, da dieses Zucker enthält. Doch man müsste schon regelmässig täglich kiloweise Birnen essen, damit sich ein negativer Effekt einstellt. Birnen zählen überdies nicht zu jenen Obstarten mit sehr hohem Zuckergehalt wie z. B. reife Bananen und sind somit für Diabetiker eine sehr gute Nahrungsquelle.
Denn Birnen haben wenige Kalorien, eine geringe Glykämische Last und enthalten wertvolle Ballaststoffe sowie viele bioaktive Substanzen. Dazu kommt, dass der Zucker in Birnen hauptsächlich aus Fructose besteht und nur wenig Glucose enthält, sodass der Blutzuckerspiegel beim Verzehr nur geringfügig ansteigt. Im Gegensatz zur natürlichen Fructose im Obst (Fruchtzucker) ist industriell hergestellte Fructose (Bestandteil zahlreicher Softdrinks und Konserven) äusserst ungesund.
Es häufen sich die Studien (22), die besagen, dass Obst sogar vor Diabetes Typ 2 schützen kann. Forscher (10) an der Zhejiang University haben aufgezeigt, dass das Diabetesrisiko durch den regelmässigen Genuss von Birnen und Äpfeln um 18 Prozent reduziert werden kann. Schon eine einzige Birne pro Woche senkt das Risiko um 3 Prozent.
Zudem hat eine epidemiologische Studie (24) mit 24.808 Probanden Folgendes ergeben: Menschen, die regelmässig Birnen essen, leiden im Vergleich zu jenen, welche dieses Obst verschmähen, viel seltener an Übergewicht. Birnen dienen somit auch zur Prävention von Erkrankungen wie Diabetes, die durch Übergewicht verursacht werden können.
Doch selbst Menschen, die bereits an Diabetes erkrankt sind, können von Birnen profitieren – so Forscher von der University of Massachusetts. Laut einer Studie (20) können die Früchte dazu beitragen, dass Diabetes im Frühstadium sehr viel einfacher kontrolliert und die Dosis von Diabetesmedikamenten reduziert werden kann.
Birnen sind bekömmlicher als Äpfel, da sie weniger Säure enthalten. Insbesondere Menschen mit empfindlichem Magen können davon profitieren. Des Weiteren hat die soeben erwähnte Studie (20) an der University of Massachusetts gezeigt, dass fermentierter Birnensaft das Bakterium Helicobacter pylori hemmt, das zu Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie Magenkrebs führen kann.
Birnen wirken sich in der Regel sehr positiv auf die Darmgesundheit aus, da sie wertvolle Ballaststoffe enthalten. Bei Verstopfung können Birnen hilfreich sein, da sie eine leicht abführende Wirkung haben. Forschern (14) zufolge sind dafür aber nicht nur die Ballaststoffe verantwortlich, sondern auch der hohe Fructose-Gehalt.
Wer jedoch an einer Fructoseintoleranz leidet, verträgt Birnen gerade aufgrund des hohen Fructose-Gehalts meist nicht. Dazu kommt, dass Birnen kaum Glucose enthalten, sodass das Fructose-Glucose-Verhältnis sehr unausgewogen ist. Dadurch wird die Verträglichkeit zusätzlich verschlechtert.
Birnen enthalten zwar kein Histamin, werden bei einer Histaminintoleranz aber dennoch nur mässig vertragen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in den Früchten histaminähnliche Stoffe stecken, die entweder direkt oder durch die Behinderung des Histaminabbaues Beschwerden auslösen können.
Ausserdem sind Birnen sogenannte Histaminliberatoren. Das bedeutet, dass sie im Körper unspezifisch Histamin freisetzen. Die Symptome sind aber meist nur geringfügig. Zumindest ein gelegentlicher Konsum kleiner Mengen wird oft toleriert.
Harnsteine können diverse Ursachen haben. Dazu zählen z. B. Entzündungen der Nieren oder der ableitenden Harnwege und Diabetes. Forschern (13) von der University of Ferrara zufolge kann die Bildung von Harnsteinen durch eine Umstellung der Ernährung verhindert oder zumindest eingeschränkt werden.
Citrate zählen zu den wichtigsten Stoffen, welche calciumhaltigen Harnsteinen entgegenwirken. Birnen enthalten einerseits viele antioxidativ wirksame sekundäre Pflanzenstoffe und andererseits eine signifikante Menge an Apfelsäure, einer Vorstufe von Citraten.
Die Wissenschaftler empfehlen deshalb Birnen zu essen, um die Entstehung von Harnsteinen zu verhindern oder einer erneuten Steinbildung vorzubeugen. Denn bei 50 Prozent aller Betroffenen tritt die Erkrankung erneut auf. Zudem sollte der Fleisch- und Salzkonsum reduziert werden.
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass durch Bananen beim Sport die Leistung optimiert werden kann. Amerikanische Forscher haben untersucht, ob auch in Birnen dieses Potential steckt. An der Studie (15) nahmen 20 männliche Athleten teil.
Jeder der Probanden legte an drei unterschiedlichen Tagen jeweils eine Strecke von 75 Kilometern mit dem Rad zurück. Dabei konsumierten sie vor dem Training entweder nur Wasser oder Bananen und Wasser oder Birnen und Wasser. In Folge wurde festgestellt, dass die Leistung durch den Genuss von Bananen und Birnen gesteigert werden konnte. Zusätzlich wurde die Regenerationsphase nach dem Training verbessert.
Der Studienleiter Dr. David Nieman (23) kritisierte, dass viele Sportler vor dem Training und vor Wettbewerben ausschliesslich Wasser zu sich nehmen. Denn die Leistungsfähigkeit kann mithilfe von natürlichem Fruchtzucker und bioaktiven Wirkstoffen optimiert werden.
Die Birne ist schon seit langer Zeit ein Symbol für ewige Jugend. Chinesische Forscher ( 5 ) sind diesem Mythos im Jahr 2018 auf den Grund gegangen. Sie haben dabei 13 Inhaltsstoffe der Birne unter die Lupe genommen. Insbesondere der sekundäre Pflanzenstoff Quercetin wies eine ausserordentlich starke Wirkung gegen freie Radikale auf. Die Wissenschaftler kamen zum Schluss, dass Birnen bei der Prävention von altersbedingten Erkrankungen hilfreich sein können .
Bei einer im Jahr 2019 an der Islamia University of Bahawalpur in Pakistan durchgeführten Studie ( 1 ) wurde untersucht, ob ein Gel mit 5 Prozent Birnenextrakt die Haut verjüngen kann. 13 Probanden nutzten für 3 Monate das Birnen-Gel oder ein Placebo-Produkt. Es wurde untersucht, wie sich die Anwendungen auf Rötungen, Melanin, die Feuchtigkeit, den Talg und die Elastizität der Haut auswirken. Das Birnen-Gel konnte im Gegensatz zum Placebo in jedem Bereich punkten.
Wenn Sie an einer trockenen und sensiblen Haut leiden, kann eine Birnen-Maske hilfreich sein. Gehen Sie bei der Herstellung und Anwendung einfach wie folgt vor:
Pro Jahr werden weltweit rund 24 Millionen Tonnen Birnen geerntet. China ist mit 16 Millionen Tonnen der wichtigste Erzeuger. In Europa werden jährlich etwa 4 Millionen Tonnen Birnen geerntet. Hier zählen Conferénce, Williams, Abate Fetel und Blanquilla zu den meistangebauten Sorten.
Die wichtigsten europäischen Anbauländer sind Italien, Spanien und die Niederlande. Doch Sie können auch auf regionale Birnen zurückgreifen. Die leckeren Früchte werden im gesamten deutschsprachigen Raum fleissig angebaut.
Birnen werden das ganze Jahr über angeboten. Abgesehen vom EU-Raum werden Birnen aus Amerika, Südafrika, Australien und Neuseeland importiert. Regionale Früchte werden von August bis Januar angeboten.
Laut dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (21) sollten Bio-Birnen den konventionell erzeugten Früchten vorgezogen werden. Denn diese sind sehr häufig mit Pestiziden belastet. 48 Birnenproben wurden im Jahr 2018 analysiert, 11 davon stammten aus Deutschland.
Nur eine einzige Birne aus Italien wies keinerlei Rückstände auf. Bei den restlichen 47 Proben wurden Mehrfachrückstände nachgewiesen, wobei in 3 Fällen der gesetzlich zugelassene Höchstgehalt sogar überschritten wurde. Dabei handelte es sich um folgende Wirkstoffe:
Im Vergleich zu den konventionell angebauten Früchten schneidet Bio-Obst in der Regel sehr gut ab. Bei einem Test (27), den die Umweltschutzorganisation Global 2000 im Jahr 2015 durchgeführt hat, waren alle Bio-Birnen rückstandsfrei.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Birnen unbeschädigt und nicht überreif sind. Denn ansonsten faulen die Früchte schnell oder beginnen zu schimmeln. Da Birnen sehr druckempfindlich sind, werden sie meist nicht genuss-, sondern marktreif angeboten. Deshalb sollten sie vor dem Verbrauch noch etwas nachreifen.
Eine polnische Studie (19) hat gezeigt, dass zahlreiche Faktoren wie z. B. der Zustand der Schale, die Anzahl der Steinzellen sowie der Gehalt an Stärke und Tanninen darüber entscheiden, wie lange Birnen gelagert werden können. Grundsätzlich gilt, dass sich späte Sorten dafür am besten eignen.
Sollten Sie über einen kühlen und dunklen Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit verfügen, ist dies der beste Ort, um Birnen zu lagern. Da Die Früchte nicht kälteempfindlich sind, liegt die ideale Lagertemperatur bei knapp über 0 °C. Wenn Sie keinen geeigneten Keller haben, können Sie auf den Boden flacher Holzkisten eine Schicht Wellpappe legen, die Birnen darauf nebeneinander ausbreiten und auf dem Balkon lagern.
Wenn Sie Birnen nur kurzfristig lagern möchten, ist das Gemüsefach im Kühlschrank dafür der perfekte Ort. Hier halten sie sich – je nach ursprünglichem Reifegrad – mindestens 5 Tage lang.
Wenn Sie möchten, dass die Birnen nachreifen, können Sie sie für 2 oder 3 Tage bei Raumtemperatur aufbewahren. Früchte, die faulen oder schimmeln, sollten Sie unabhängig vom Ort der Lagerung umgehend entsorgen.
Bedenken Sie bei der Lagerung, dass reifende Birnen genau wie Äpfel Ethylen freisetzen. Kommen sie in Kontakt mit anderem Obst und Gemüse, sorgt das Ethylen dafür, dass auch dieses vorzeitig reift. Werden Birnen bei niedrigen Temperaturen – z. B. im kühlen Keller oder Kühlschrank – gelagert, wird die Ethylen-Freisetzung gehemmt.
Wenn Sie Birnen einfrieren möchten, müssen Sie sie zuvor zu Mus oder Kompott weiterverarbeiten. Die Haltbarkeit liegt dann etwa bei 10 Monaten. Rohe Birnen können deshalb nicht eingefroren werden, da dadurch die Konsistenz des Fruchtfleisches matschig wird.
Für den rohen Verzehr eignen sich nur Edelbirnen. Sie werden gern pur gegessen, sind aber auch eine tolle Zutat von leckeren Smoothies, Obstsalaten sowie Müslis und machen zudem in bunten Salaten eine wunderbare Figur. Ob Birnenkuchen, Birnen im Teigmantel oder Birnenkompott: Aus der Dessertküche sind die süssen Früchte nicht wegzudenken.
Die begehrte "Birne Helene" beispielsweise ist ein altes Rezept, das noch immer zu verzaubern weiss. Es wurde von Auguste Escoffier um 1870 kreiert, als in Paris die Operette "Die schöne Helena" aufgeführt wurde. Hierbei werden geschälte Birnen im Ganzen pochiert und nach dem Auskühlen auf Vanilleeis angerichtet. Dazu wird eine heisse Schoko-Sauce gereicht.
Waschen Sie die Birnen vor der Zubereitung stets gründlich unter fliessendem kaltem Wasser oder reiben Sie sie mit einem feuchten Tuch ab. Sie können die Früchte mit oder ohne Schale essen bzw. zubereiten. Wenn Sie die Birnen unbedingt schälen möchten, verwenden Sie dazu am besten einen Sparschäler.
Sie können Birnen im Ganzen zubereiten. Wenn Sie sie füllen oder im Backteig zubereiten möchten, eignet sich ein Kernausstecher perfekt, um das Kerngehäuse zu entfernen. Ausserdem können Sie die Birnen in Scheiben, Viertel oder Würfel schneiden. Das Kerngehäuse wird samt Stängel mit einem kurzen, dünnen Messer herausgeschnitten.
Zum Kochen, Garen und Backen können Sie sowohl Edelbirnen als auch Kochbirnen verwenden. Letztere eignen sich aufgrund ihres besonders würzigen und nur leicht süssen Geschmacks sehr gut für herzhafte Gerichte wie Suppen sowie Eintöpfe, als Beilage oder Chutney. Kochbirnen sind richtig gegart, wenn sie zart, weich und glasig, aber noch nicht zerfallen sind.
Birnen können auch im Backofen zubereitet werden. Backen Sie die Birnen dazu am Stück mit Schale bei 190 °C für 20 bis 30 Minuten. Sie können das Fruchtfleisch dann wunderbar aus der Schale herauslöffeln.
Schneiden Sie die Birnen in Viertel oder Würfel und dünsten Sie sie unter minimaler Zugabe von Flüssigkeit wie Wasser, Brühe oder Wein für einige Minuten im eigenen Saft. Das Gargut sollte nicht komplett von Flüssigkeit bedeckt sein, der Deckel muss geschlossen bleiben.
Beim Pochieren handelt es sich um eine besonders sanfte Garmethode in heisser, aber nicht kochender wässriger Flüssigkeit. Sie können Birnen im Ganzen pochieren oder in Viertel schneiden. Die Temperatur liegt bei 65 bis 75 °C, die Pochierzeit bei 8 bis 15 Minuten.
Schneiden Sie die Birnen in Scheiben und grillen Sie sie etwa 5 bis 8 Minuten.
Wenn Sie Birnen sautieren möchten, dann geben Sie etwas Öl mit hohem Rauchpunkt wie z. B. Erdnussöl in eine Pfanne mit hohem Rand. Braten Sie die in Scheiben geschnittenen Birnen bei einer hohen Temperatur von ca. 160 bis 240 °C für 3 bis 5 Minuten kurz an. Wichtig ist, dass das Gargut nebeneinander liegen kann, sodass es die Hitze rasch aufnimmt. Wenden Sie die Birnenscheiben, indem Sie die Pfanne schwenken. Es wird keine Flüssigkeit dazugegeben.
Für Birnendesserts eignen sich Gewürze wie Zimt, Nelken oder Ingwer besonders gut. Bei herzhaften Birnengerichten können Sie je nach Vorliebe Gewürze wie Rosmarin, Thymian, Curcuma bis hin zu feurigem Chili ausprobieren. Wenn Sie das Fruchtfleisch mit Zitronensaft beträufeln, behält es seine helle Farbe.
Getrocknete Birnen sind eine verführerische Delikatesse. Sie können ein Dörrgerät verwenden oder die Früchte im Backofen trocknen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
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