Staatliche Energiekosten-Unterstützung für sichere Lebensmittelversorgung gefordert:
Mit über 1.500 Lebensmittelmärkten, davon über 600 betrieben von selbstständigen Einzelhändlern, sichert SPAR die Nahversorgung in ganz Österreich. Prognostizierte fünffache Energiepreise bringen nicht nur Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie sondern auch SPAR-Kaufleute zunehmend unter Druck und in die Kostenfalle. Sie brauchen den staatlichen Energiekostenzuschuss, um auch weiterhin ihre Betriebe aufrecht erhalten zu können. SPAR sichert flächendeckend in Österreich durch eigene Filialen und selbstständige SPAR-Einzelhändler die Nahversorgung. SPAR-Vorstandsvorsitzender Mag. Fritz Poppmeier: „Bei den prognostizierten fünffachen Strompreisen für das kommende Jahr ist dieses Geschäft für viele Händler aber nicht mehr lukrativ. Während die EU einen möglichen Förderrahmen für alle Wirtschaftsunternehmen geschaffen hat, wird in Österreich gerade eine Beschränkung der Förderung nur für energieintensive Unternehmen diskutiert. In der Lebensmittel-Lieferkette bedeutet dies, dass internationale Lebensmittelindustrie mit einem Energiekostenzuschuss staatlich unterstützt werden sollen, der Lebensmittelhandel droht durch die Finger zu schauen – das darf nicht passieren!“
Der fünffache Strompreis trifft Händler in voller Härte. Am Beispiel eines durchschnittlichen Supermarktes mit 800 m² Verkaufsfläche fallen statt rund 35.000 € Kosten für Strom inklusive Netzgebühren im Jahr 2021 heuer bereits 47.000 € und nach derzeitigen Angeboten im Jahr 2023 156.000 € an Kosten an. Laut aktuellen Informationen soll der staatliche Energiekostenzuschuss nur Unternehmen zukommen, deren Energiekosten 3 Prozent des Umsatzes übersteigen und mit einem Maximalbetrag gedeckelt sein. „Wir haben in den vergangenen Jahren Millionen in LED-Beleuchtung sowie effiziente Geräte und Gebäude investiert, um im Sinne des Klimaschutzes weniger Energie zu verbrauchen. Weder wir noch unsere über 600 selbstständigen SPAR-Kaufleute erreichen damit die Umsatz-Grenzwerte, um den Energiekostenzuschuss zu erhalten. Der steigende Energiepreis frisst aber unsere Erträge auf, die notwendig sind, um auch in Zukunft die Nahversorgung zu sichern. Währenddessen werden andere Teile der Lebensmittel-Wertschöpfungskette wie internationale Lebensmittelindustrie gefördert, die zuletzt Umsatzmargen von 10-15 Prozent gemeldet hatten“, so der Vorstandsvorsitzende des größten österreichischen Lebensmittelhändlers.
Eine geplante Deckelung des maximalen Zuschusses pro Unternehmen beschränkt den Energiekostenausgleich zusätzlich. „Falls die Unterstützung seitens der Regierung entgegen den derzeit bekannten Plänen auch für den Handel geöffnet wird, erhalten zwar eigenständige Kaufleute eine Förderung für ihre Standorte. Mit unseren hunderten Filialen, die in einem Unternehmen gebündelt sind, wäre die Unterstützung für SPAR als größtem Nahversorger nur ein Streichholz im Sturm der Energiekrise. Es braucht daher eine Lösung, die jeden einzelnen Betrieb sowie auch den dahinterstehenden Großhandel entlastet, wie es die EU-Fördervorgabe vorsieht“, so Poppmeier. Und weiter: „Nur die Landwirtschaft und die Industrie zu fördern, wäre ein großer volkswirtschaftlicher Fehler und würde den Druck auf Lebensmittelpreise und auf Mitarbeitende im Handel nochmals enorm erhöhen. Daher fordere ich von der Politik unter Einbindung der gesamten Wirtschaft einen Vorschlag, wie die von der EU vorgesehene Förderung für alle Beteiligten an der Lebensmittel-Lieferkette angewandt werden kann. Nur so können Landwirtschaft, Produktion und Handel leistungsfähig bleiben und ihren Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung auch 2023 leisten.“
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