Von Franka Kruse-Gering | 13. September 2022, 14:54 Uhr
Der Queller ist bei Gourmets sehr geschätzt, in privaten Küchen findet er noch nicht so oft Verwendung. Zu Unrecht, denn er ist vielseitig einsetzbar. Er hat unterschiedlichste Namen. Neben Queller nennt man ihn auch Seespargel, Meeresspargel, Salzpflanze, Salzkraut, Glasschmelz oder Salicornia.
Manchmal nennt man ihn auch Küstenkraut – das kommt daher, dass der Queller auf Salzwiesen und im Watt an der Nordsee wächst. Er hält im Watt den Sand zusammen und darf daher nicht wild geerntet werden. In gut sortierten Supermärkten kann man ihn finden, wenn man Glück hat. Einfacher kommt man an ihn heran, wenn man ihn selbst anbaut.
Wer sich entschieden hat, Seespargel zu Hause anzubauen, hat sich einiges vorgenommen. Es ist nicht leicht, aber machbar, wenn ein paar Punkte eingehalten werden. Zuerst muss man sich entscheiden, welche Art man anbauen möchte.
Man unterscheidet zwischen dem „Europäischen Queller“ und dem „Ausdauernden Queller“. Der Europäische ist einjährig und stirbt im Herbst ab und der Ausdauernde kann einige Jahre überleben. Der Boden sollte reich an Sand sein und der Standort schön sonnig. Es empfiehlt sich, den Seespargel in einen Topf oder Kübel zu pflanzen.
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Der Seespargel braucht etwas mehr Zuwendung als so manch andere Pflanze, aber es lohnt sich.
Die Salzpflanze mag es gern schön feucht. Zu beachten ist dabei, dass man abwechselnd mit Süß- und Salzwasser gießen muss. Die Pflanze hat ihren salzigen Geschmack nämlich aus dem Wasser. Das ist auch der Grund, warum man den Seespargel in einen Topf pflanzen sollte. Wächst er im Beet, würde das Salzwasser allmählich den Boden verunreinigen und andere Pflanzen könnten absterben.
Man kann dem Queller etwas Gutes tun, wenn man ihm hin und wieder etwas organischen Dünger gibt.
Damit der Seespargel immer wieder neu Austreiben kann, ist es wichtig, ihn in regelmäßigen Abständen bis auf fünf Zentimeter runterzuschneiden.
Über die Vermehrung des Seespargels ist bisher noch nicht viel bekannt. Er wirft nach der Blüte Samen ab, die man wieder einpflanzen kann. Zur Keimung benötigt er Süßwasser.
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Nein. Die Pflanze übersteht die kalte Jahreszeit nicht. Die Samen halten aber niedrige Temperaturen durchaus aus.
Zu etwaigen Krankheiten oder Schädlingen ist noch nichts bekannt.
In der Küche ist er vielseitig einsetzbar. Gourmetköche haben ihn schon für sich als Wildgemüse entdeckt, in privaten Haushalten konnte er seinen Einzug noch nicht feiern. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er noch recht unbekannt ist. Man kann ihn garen oder roh in einen Salat geben. Auch zu Pesto lässt er sich sehr gut verarbeiten.